Der Hype um Pokémon Go erfasst derzeit die ganze Welt. Die grundsätzlich kostenfreie mobile App ist wohl eine der ersten, welche der Vision Augmented Reality den Schub in Richtung Massentauglichkeit verleiht. Ein Grund mehr, uns diese App aus Marketingsicht ein wenig genauer anzuschauen.
Große Begeisterung seitens der Nutzer
Es scheint DER neue Hype zu sein. Schon innerhalb der ersten Woche nach dem Release der Pokémon Go App in Deutschland waren die Server von Niantic, Inc., einer Tochtergesellschaft von Nintendo, heillos überfordert. Der Ansturm und das Interesse seitens der Nutzer war einfach zu groß und übertraf selbst die Erwartungen der Entwickler. International erreicht die Applikation bereits fast genauso viele Nutzer wie Google Maps.
Auch nachdem die ersten Serverprobleme nun überwunden sind, geht der Hype erst einmal weiter. Hunderte begeisterte Nutzer treffen sich regelmäßig in den Großstädten dieser Welt, um zusammen die virtuellen Kreaturen einzufangen. Essentiell hierfür ist natürlich das eigene Smartphone mit funktionierender Kamera, um die einzelnen Pokémons in die reale Welt zu projizieren.
Kurzweiliger Hype oder echte Chance?
Die Überwiegende Altersklasse der Spieler befindet sich im Bereich der 18- bis 24-Jährigen. Nach Informationen von Sensortower.com, verbringt der durchschnittliche iPhone Nutzer täglich bis zu 33,5 Minuten mit Pokémon Go, fast elf Minuten mehr als mit Facebook. Diese Zahl ermöglicht einen ersten Eindruck, in welcher Relation der Erfolg dieser App innerhalb der ersten Wochen anzusiedeln ist. Kurzweiliger Hype oder nicht – der schnell agierende Marketing Manager kann mit Bedacht auf diesen Zug springen und sich den Erfolg dieser App zu Nutze machen.
Doch wie kann nun ein Business dem virtuellen Trend beiwohnen? Hierfür müssen wir uns zunächst dem Spielprinzip widmen: Nachdem Nutzer der App ihre ersten Pokémons gefangen haben, können sie in sogenannten PokeStops Halt machen. Hier können Spieler weitere Pokémons oder nützliche Gegenstände für das Spielerlebnis finden. Zusätzlich sind PokeStops auf der GPS-basierten Umgebungskarte für in der Nähe befindliche Spieler sichtbar.
Die Orte der PokeStops sind vom Entwickler Niantic vorgegeben und können derzeit nicht von Nutzern selbst erstellt oder verändert werden. Marketers können also derzeit nur hoffen, dass sich ihr lokales Business wie zum Beispiel ein Restaurant oder Shop in der Nähe eines solchen PokeStops befindet.
Den Hype nutzen
Sobald dies der Fall ist, ist die Zeit für smarte Marketers gekommen. Zugeschnittene Angebote für angelockte Spieler, welche in der Nähe auf der Suche nach neuen Items sind, können nun die Aufmerksamkeit einer Zielgruppe erregen, welche sonst bekannt für Ihre Resistenz gegen Direktmarketing ist. Ein zweiter Blick auf die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen Nutzer verrät, dass hier ein Zugang zu jungen Menschen möglich wird. Für Brands, die auf die Verjüngung ihrer Marke abzielen, kann der Hype rund um Pokémon Go die Gelegenheit sein, eine junge Zielgruppe zu erreichen.
Dabei funktioniert das Ganze nicht nur offline. Auch online kann die Welle der Begeisterung genutzt werden. Onlineshops können Ihre Produkte so platzieren, dass sie einen Mehrwert in der Pokémon-Suche darstellen. Taschenlampen für die zahlreichen Nutzer, welche auch Nachts auf die Jagd nach Pokémons gehen oder externe Smartphone-Akkus, damit die Spieler auch möglichst lange durchhalten.
Der Grundstein für Augmented Reality?
Google Glass war ein erster bedeutender Schritt in Richtung Augmented Reality, auch wenn sie sich bislang nicht durchgesetzt hat. Pokémon Go hat es nun mit spielerischen Elementen geschafft, Augmented Reality massenmarkttauglich zu machen. Dass Google an Niantic Inc. beteiligt ist, dürfte daher kein Zufall sein.
Interessant ist diese Entwicklung allerdings gerade deshalb, weil sie den Grundstein für eine neue Ära des digitalen Marketings legen könnte. Die spielerische Heranführung von Nutzern an Augmented Reality, vermag zukünftig auch den Erfolg von mit dieser Technologie ausgestatteten Hardware bedingen. Wann und ob dies allerdings der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.
Fazit
Marketing Manager können in vielerlei Hinsicht vom aktuellen Pokémon Hype profitieren. Der Beginn eines Trends ist oftmals die beste Zeit, um sich von der Konkurrenz zu differenzieren. Schrittweise Investitionen in das Pokémarketing sind entsprechend großen, überhasteten, einmaligen Investitionen vorzuziehen. Gerade in Ballungsregionen ergeben sich dann Chancen vom kleinen bis hin zum mittleren Business.
Natürlich müssen hier die Chancen mit den möglichen Risiken abgewogen werden. Denn ob sich der Trend rund um die 90er Jahre Kreaturen auch mittel- bis langfristig fortsetzen wird, bleibt abzuwarten.
Doch nun bin ich auf Ihre Meinung gespannt! Werden Sie auf den Pokézug aufspringen? Hinterlassen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren!
Lesen Sie auch:
- Der Produktlebenszyklus – Phasen und Modelle erklärt
Der Produktlebenszyklus ist ein überaus interessantes Konzept aus der Betriebswirtschaftslehre, welches Manager mit wichtigen Informationen zur erfolgreichen Etablierung von Produkten […] - Die 4Ps des Marketing-Mix verständlich erklärt
Beschäftigt man sich mit der Umsetzung von Marketingstrategien, so ist recht schnell vom Marketing-Mix die Rede. Unter diesem Begriff werden alle Entscheidungen und […] - Das AIDA-Modell – die Werbewirkungsformel verständlich erklärt
Das AIDA-Modell (auch: AIDA-Formel oder AIDA-Prinzip) bezeichnet ein Modell zur Beschreibung der Werbewirkung im Marketing. In diesem von Elmo Lewis […] - Vertrieb 4.0 – Die Evolution des Vertriebs durch die Digitalisierung [Gastbeitrag]
Die Digitalisierung ist in aller Munde, verspricht sie doch Einsparmöglichkeiten, neue Absatzmärkte und Umsatzzuwächse. Somit ist die Digitalisierung das beherrschende […]
Schreiben Sie einen Kommentar