5 ungewöhnliche Maßnahmen für effektiveres digitales Marketing

von Martin, zuletzt aktualisiert am 12. Januar 2019 • Digitales Marketing

Digitales Marketing ist längst fester Bestandteil einer jeden guten Marketing-Taktik. Display Advertising, Mobile Apps, SEO, Social Media und Content Marketing sind nur einige Werkzeuge, von denen viele Marketer regelmäßig Gebrauch machen.

Aber sagen Ihnen auch Stichworte wie HTML Validation, Mobile First oder AMP etwas? Falls Sie jetzt bei mindestens einem dieser Punkte die Stirn gerunzelt haben, ist dieser Beitrag genau der richtige für Sie.

1. Website Geschwindigkeit

Technische Herausforderungen können mit Google PageSpeed Insights analysiert werden

Technische Herausforderungen können mit Google PageSpeed Insights analysiert werden

Beginnen wir simpel. Fast jeder von uns wird das Beispiel von Amazon kennen. Das Unternehmen meldete nach eigenen Messungen vor einigen Jahren den Verlust von rund einem Prozent an Verkäufen pro 100 Millisekunden mehr Ladezeit.

Auch wenn Sie selbst keinen Onlineshop betreiben, so wird der Bedeutungsgrad einer zügig ladenden Website deutlich. Als Faustregel gilt, dass eine Webseite innerhalb von 2, maximal 3 Sekunden vollständig geladen sein sollte. Andernfalls springen ungeduldige Nutzer ab und die Bounce Rate schnellt in die Höhe.

Gerade wenn Sie viel Traffic von mobilen Endgeräten erhalten, sollte die Ladezeit-Optimierung im oberen Prioritätsbereich angesiedelt werden. Denn nicht jeder User hat immer und überall Zugriff auf ein 3G oder 4G Netz.

Des Weiteren hat Google die Ladegeschwindigkeit vor einigen Jahren zum Rankingfaktor in den Suchergebnissen gemacht. Es lohnt sich also, auf ein qualitatives Hosting, Bildoptimierung und das Zwischenspeichern (Caching) einer Website zu setzen.

Mit Tools wie Pingdom lässt sich mit wenigen Klicks eine erste Analyse zur Feststellung des Handlungsbedarfs umsetzen. Wer sich tiefer in die Materie einlesen möchte, dem kann ich diesen Artikel von Sistrix empfehlen.

2. HTML Validation

Zugegeben, auf diesen Punkt werden nur wenige Marketing Manager achten. Dies macht ihn in seiner Bedeutung aber nicht unwichtiger. Auf der Basis der Programmiersprache HTML fußt fast jede Webseite. Und wie bei jeder Sprache ist es wichtig, dass der Sender (Server, Website) möglichst die gängigen Standards (Grammatik) einhält, damit der Empfänger (Browser) den Sender versteht.

Eine Webseite mit invaliden (fehlerhaften) HTML Code muss nicht zwangsläufig falsch angezeigt werden. Browser entdecken solche Fehler selbstständig und versuchen invalide Elemente zu korrigieren. Doch wer schon einmal Tools wie den Google Übersetzer genutzt hat, weiß das solche automatischen Prozesse nicht immer fehlerfrei funktionieren. Überlappende Texte oder zerrissene Layouts sind dann die Folge.

In diesem Fall wurden keine HTML Fehler gefunden

In diesem Fall wurden keine HTML Fehler gefunden

Selbst wenn es zu einer korrekten Darstellung kommen sollte, so benötigt der Browser zum Screening und der Fehlerbehebung von invalidem HTML Zeit. Dies geht natürlich zu Lasten der Website Geschwindigkeit, die ich bereits im ersten Punkt dieses Artikels angesprochen habe.

Noch schwerwiegender: Crawler von Suchmaschinen können bei invalidem Code die Indexierung der betroffenen Seite nicht abschließen, was sich negativ auf das Ranking in den Suchergebnissen niederschlägt.

Höchste Zeit also, mit einem Programmierer Ihres Vertrauens den Check zu machen. Entspricht Ihre Website den gängigen HTML Standards? Mit dem W3C Markup Validation Service finden Sie es innerhalb weniger Sekunden heraus und bekommen auch gleich die Gründe für die Fehlermeldungen mit geliefert.

3. Linkaufbau

Linkaufbau war gestern? Falsch! Noch immer sind wertvolle und vertrauensvolle Links für Suchmaschinen wie Google einer der besten Indikatoren zur Einschätzung einer Website. Je mehr Links von guten und hoch qualitativen Webseiten auf die eigene Onlinepräsenz weisen, desto besser. Natürlich sollten diese Links auf „natürlichem“ Wege entstehen, sprich: nicht gekauft werden. Sonst drohen Abstrafungen seitens Google & Co, von denen sich Seiten selbst im Idealfall nicht so schnell wieder erholen.

Mit Tools wie seoprofiler.com können Links zu Ihrer Website ganz leicht im Auge behalten werden

Mit Tools wie seoprofiler.com können Links zu Ihrer Website ganz leicht im Auge behalten werden

Wer aktiv auf Content Marketing setzt, sollte also vor allem auf die Streuung der eigenen Inhalte setzen. Social Media Marketing und E-Mail Marketing können diesen Job gut erledigen. Qualitative Beiträge werden dann nicht nur gerne geteilt, sondern auch regelmäßig auf den Onlinepräsenzen der User mit Backlink zur Originalquelle aufgenommen, insofern sie ihre Zielgruppe richtig ansprechen.

4. Mobile first

Wissen Sie wie viel Traffic Ihre Website täglich von mobilen Endgeräten erhält? Je nach Art und Branche können bis zu 60% Ihrer Besucher von einem Smartphone oder Tablet stammen. Tendenz steigend. Denn bis 2020 wird die Nutzung des Internets über mobile Endgeräte noch einmal kräftig ansteigen.

Bis 2020 wird sich der Internet-Traffic über mobile Endgeräte vervielfachen

Bis 2020 wird sich der Internet-Traffic über mobile Endgeräte vervielfachen

Dieser Trend macht deutlich, weshalb digitale Angebote zunehmend auf die Bedürfnisse von Nutzern mit begrenzten Datentarifen und kleineren Bildschirmen zugeschnitten werden sollten. Informationen sollten prägnant und auf den Punkt gebracht dargestellt werden. Kaufprozesse sollten flexibel und einfach auch auf kleinen Bildschirmen durchgeführt werden können. Eine mobile Version Ihrer Website ist auch aus SEO-Sicht obligatorisch und hilft Ihren Nutzern, sich schnell und einfach zurecht zu finden.

Aus Marketingsicht sollten digitale Maßnahmen in der heutigen Zeit daher zunehmend aus der „mobile first“ Perspektive betrachtet werden. Wenn die Mehrheit Ihrer Besucher oder Zielgruppe Sie auf mobilen Endgeräten aufsucht, sollten die Angebote zunächst schnell und einfach für diese Benutzergruppe erreichbar gemacht werden.

Natürlich bedeutet das längst nicht das Aus für die Desktop Version der eigenen Onlinepräsenz. Allerdings sollten Marketer ihre Taktiken den veränderten Endgerätstypen anpassen.

5. Google AMP

Googles Accelerated Mobile Pages (AMP) hilft mobilen Traffic schneller zu bedienen

Googles Accelerated Mobile Pages (AMP) hilft mobilen Traffic schneller zu bedienen

Bleiben wir beim Thema des mobilen Traffics. Das kürzlich gestartete Accelerated Mobile Pages Project (kurz: AMP) könnte der nächste große Schritt in Richtung alternativer Content-Bereitstellung sein.

AMP ist Teil einer Medienförderungsinitiative von Google mit dem Ziel, Inhalte von mobilen Webseiten innerhalb von weniger als einer Sekunde zu laden. Solche Seiten werden in den Google Ergebnissen in den ersten Plätzen in einem sogenannten Karussell angezeigt.

Die Vorteile liegen klar in der bevorzugten Anzeige in den Suchergebnissen. Da AMP auf reduziertem HTML Code basiert (um eine solch schnelle Ladezeit zu gewährleisten), ist das Branding einer solchen Seite nur noch reduziert möglich. Der textliche Inhalt steht klar im Vordergrund.

Dies birgt allerdings auch den größten Nachteil: Die Bindung an die eigene Website wird erheblich reduziert. Google versucht mit AMP seine Benutzer möglichst schnell zur Suche zurückzuführen und fügt entsprechende Buttons in diese Seitenanzeige ein.

Dennoch können interessante Artikel und entsprechende Links zu einem verbesserten Nutzererlebnis führen. Gerade im mobilen Web kann so die Anzeige in den oberen Suchergebnissen und der Aufruf der Inhalte innerhalb weniger Millisekunden mit den erwähnten Nachteilen abgewogen werden.

Da das Ganze eher technisch als redaktionell umzusetzen ist, sollte auch in diesem Punkt der Programmierer des Vertrauens aufgesucht und mögliche Umsetzungen (insbesondere in Hinsicht auf das Branding) besprochen werden. Besonders Content Marketer können mit qualitativen Inhalten gute Platzierungen in den Suchergebnissen von Google erzielen.

Das Nachsehen haben Betreiber von Online Shops: Eine Möglichkeit, Produkte oder Dienstleistungen über Accelerated Mobile Pages zu verkaufen, existiert bislang nicht und ist vorerst auch nicht vorgesehen.

Fazit

Die erwähnten Punkte sind eine gute Orientierung auch für alt eingesessene Marketer. Schnell werden Sie vergessen, weil sie im Tagesgeschäft nur teilweise oder gar nicht zum Aufgabengebiet gehören. Doch wenn auf eine ausgeglichene Umsetzung der oben genannten Punkte mit dem größtmöglichen Kosten-Nutzen Verhältnis geachtet wird, können selbst großartige Marketingmaßnahmen zu noch besseren Ergebnissen im digitalen Marketing führen.

Welche der oben genannten Punkte haben Sie bereits berücksichtigt oder umgesetzt? Achten Sie auf die Validität Ihrer Website oder überlassen Sie diese Angelegenheit dem zuständigen Programmierer? Ihre Meinungen und Kommentare sind willkommen!
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Geschrieben von Martin

Martin ist ein erfahrener Berater im Bereich eCommerce. Diese Seiten beinhalten eine Kollektion von verfassten Beiträgen im Bereich Marketing.

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